May 16, 2024
Manchmal kann man Glück und Können relativ leicht voneinander unterscheiden, manchmal nicht.
Nehmen wir mal an, jemand sagt 20 Münzwürfe hintereinander richtig voraus. Ist das jetzt Glück oder Können? Glück, da sind wir uns wohl alle einig.
Wenn ein Dart-Champion 180 Punkte wirft? Dann würden wir wahrscheinlich sagen, dass dies das Ergebnis von Können und unzähligen Stunden Training ist.
Die richtige Zahl am Roulettetisch? Glück.
Wenn ich bei meinem Golfspiel den Ball direkt vom Abschlag weg einloche? Glück.
Bei Tiger Woods? Ein bisschen Glück, ja, aber Tiger Woods schafft es immer wieder, in die Nähe des Lochs zu kommen.
Und wie ist es im Fondsmanagement? Angenommen, ein Fondsmanager ist sehr erfolgreich. Liegt es dann daran, dass er sich immer im richtigen Moment konträr zum Markt verhält?
Mehr dazu im heutigem Podcast.
Viel Spaß beim Hören,
Dein
Matthias Krapp
(Transkript
dieser Folge weiter unten)
TRANSKRIPT dieser Folge
(autom. generiert):
Hallo, hier ist wieder der
Matthias mit einer neuen Folge
"Wissenschaft Geld" und heute vor
dem schönen "Fingstwochengende" möchte
ich euch gerne eine nicht ganz
wahre,
aber ich glaube eine sehr
nachvollziehbare Geschichte über Glück
und Können erzählen, damit du
vielleicht mit diesen Bildern nochmal
und noch mehr dir deutlich oder
verdeutlichen kannst,
was Glück ist und was Können
ist und was das mit der
Geldanlage zu tun hat.
Entschuldigung, denn manchmal kann
man Glück und Können relativ
leicht voneinander unterscheiden und
manchmal eben auch nicht und
ein ganz einfaches Gedankenexperiment
sensibilisiert uns eigentlich für
dieses Problem.
Nehmen wir mal an, jemand sagt
20 Münzwürfe hintereinander richtig
voraus. Ist das jetzt Glück
oder ist das Können? Sowohl
oder sowas ist Glück.
Da sind wir uns doch wohl
alle einig und wenn ein
Datschampion 180 Punkte wirft, ja,
dann würden wir wahrscheinlich sagen,
dass dies das Ergebnis von
Können und unzähligen Stunden
training ist und gewinnen
amorlettisch wie sieht es damit
aus glück ein professioneller spieler
der beim pokon gewinnt ja
können und etwas glück und wenn
ich bei meiner ersten runde
damals beim golf spiel den ball
direkt vom abschlag weg einloche
also ein so genanntes holen
wann und ich spiele schon seit
über zwei Jahren Golf, um habe
in meinem ganzen Leben erst ein
einziges Mal ein Hole -in -One
gespielt.
Was war das und was ist
das? Ja, ich sag mal, bestimmt
kein Können, sondern reiner Dusel.
Ja und wie meine Scorekarten
immer mal wieder zeigen, da
sind alle Höhen und Tiefen
dabei.
Wenn natürlich jetzt, ich sag
mal, ein Tiger Woods oder
Mikkel Roy oder wie auch immer.
oder wie noch immer du, wenn
du dich für Golf interessierst,
einen Hohl in den Wann
schlägt,
ja was ist das dann? Natürlich
ist es auch ein bisschen Glück,
aber zum Beispiel Tiger Woods
hat das immer wieder geschafft,
in der Nähe des Pins zu
kommen und unheimlich nah am
Pin zu legen,
also an die Fahne, am Stock
zu legen und das ist dann
definitiv können und kein Glück
mehr, so wie auch ich immer
wieder versuche, den Nierestusepin
beim Part 3 zu gewinnen oder
natürlich in der Annäherung so
nah am Stock zu legen,
wie es eben geht, aber in
dieser Regelmäßigkeit und mit diesem
Können wie jemand, der das
jeden Tag macht, schafft man
das einfach nicht. Ja, und wie
ist es jetzt im Fungmanagement?
Das ist ja hier das heutige
Thema und immer mein Thema.
Angenommen jetzt mal ein Fungmanager
ist sehr erfolgreich. Die sogenannten
Staffangmanager liegt es dann daran,
dass er sich immer im richtigen
Moment konträr zu Marktverhalten
hat.
Hat er einfach nur Glück gehabt
mit den Aktien, die er
ausgesucht hat oder ist es eine
Kombination aus beiden gewesen. Die
erfolgreichen Manager behaupten jetzt
natürlich sicherlich,
dass dies ein Erfolg ist und
das Ergebnis ihres Könnens. Genau
wie wenn Tiger Woods, wenn er
den Rasen betritt, schließlich ist
es ja immer das Ziel,
wo von Fongmanager als auch von
Tiger Woods sehr, sehr nah,
sagen wir mal, an die Fahne
zu kommen, einzulorgen und auf
der anderen Seite ein Fongmanager,
den Markt zu schlagen. Ja,
und wenn sie sich erst mal
dann an das viele, viele Geld
und die Mittel zuflüsse, diese
erfolgreichen Fongmanager und den
hohen Staaten. den sie dann
natürlich auch in der Öffentlichkeit
genießen gewöhnt haben,
die immer mit solchen Gefolgen
einhergehen, dann wird natürlich
irgendwann vielleicht auch der Anreiz
niedriger den Anlegern, den
Fonganleger gegenüber zuzugeben,
dass es sich am Ende des
Tages doch eigentlich nur um
Glück gehandelt hat. So und
diese Frage von Glück und
Können, jetzt kommen wir wieder
in meine Welt an.
Die beschäftigt die Wissenschaft ja
schon seit Jahrzehnten zum Leidwesen
der Fongmanager. Es sind diese
Studien und kommen diese Studien
immer wieder zu dem Schluss,
dass mehr Renditen größtenteils das
Ergebnis von Glück sind und
nicht von herausragender Management
-Kompetenz.
Und das ist ja das, was
die aktiven Fongmanager und die
ganze Branche ja immer wieder.
ja, wie so ein Stern nach
oben hält, der laleuchtet. Ja,
und schon in den 60er Jahren
stellte Michael Jensen, das war
1968, in einer der ersten
empirischen Studien die vorherrschende
Vorstellung in Frage,
dass professionelle Fongmanager dem
Markt durch Wertpapierauswahl und
Marktiming dauerhaft übertreffen können.
Und in deiner Studie kam
Jensen, zu dem Ergebnis,
dass der durchschnittliche aktiv
verwaltete Fonds selbst vor Abzug
von Kosten und Gebühren, also
vor Abzug von Kosten und
Gebühren keine mehr Renditen
gegenüber einem risikobereinigten Benchmark
-Portfolio erzielen konnte und in
einem aktuelleren Versuch Glück und
können im Fonds -Manager,
im Fonds -Management. voneinander zu
trennen, kam Farmer und Fringe,
das war 2010 zu einem ähnlichen
Ergebnis. Zwar schien ein kleiner
Teil der Manager in der Studie
von Farmer und Fringe tatsächlichen
Renditen zu erzielen,
die sich nach Abzug von
Gebühren, Kosten und Risiken nicht
allein auf Glück zurückführen ließen.
Allerdings war die Zahl dieser
Manager geringer, als man es
bei einer rein zuverliegenden
Ergebnisverteilung erwarten würde.
Wenn nun aber, wie diese
Studien offenbar zeigen, wären die
denn eher auf Glück als auf
Können zurückzuführen sind. Warum
halten dann einige Leute immer
noch an der gegenteiligen Überzeugung
fest?
Ja, das ist sicherlich eine
ganz, ganz spannende Frage. So
die Forschungsliteratur zu
Verhaltensfinanz, also im Englischen
nennt man das Behavioral Finance.
belegt den Einfluss psychologischer
und emotionaler Faktoren auf unsere
Anlageentscheidung.
Das wird häufig dazu das
Anleger die Bedeutung von "Können
überschätzen". Und diese
Selbstüberschätzung legt sich zum
Teil durch unseren angeborenen Wunsch
nach Kontrolle und unsere Vorliebe
für Erzählungen erklären,
die Ergebnisse in lieber menschlichen
Handeln als dem Zufall zuschreiben.
Für manche ist es halt eben
beruhigend zu glauben, dass man
nur genügend Wissen, Fachkompetenz
oder Information benötigt,
um den Markt immer wieder zu
übertreffen. Und leider, das möchte
ich da nochmal ergänzen, hören
immer noch sehr, sehr viele
Menschen auf diese Menschen, die
sowas in verschiedensten Arten und
Weisen in den Medien und
whatever.
anpreisen und verkaufen und halt
eben damit Menschen beraten und
behaupten, dass sie dieses Wissen
und die Fachkompetenz und Information
hätten,
um den Markt immer wieder zu
schlagen und deswegen ist es
dann ja auch, das kommt häufig
dazu berechtigt, dass diese Menschen
dafür etwas mehr Geld verlangen
und bekommen. Ja, Erfolg kann
berauschen.
Das hat auch mal einen Mensch
erlebt, der vor einigen Jahren
einen Tag beim Pferderinnen verbracht
hat. Und durch reines Glück und
auch zu seinem eigenen Erstaun
hatte dieser tatsächlich ein Paaren
hintereinander auf den richtigen
Sieger gesetzt und trotz all
seiner Bemühungen seine Kumpels,
die mit waren, davon zu
überzeugen, dass das reines Glück
war, haben dann diese doch
dennoch wirklich gedacht, er hätte
irgendein geheimes Wissen, Kenntnis
und Fähigkeiten,
womit er diese mehrmaligen richtigen
Tipps im Pferderen erklären könne,
dass er also praktisch schon
Geheimwissen Tipps bekommen hätte
oder einen unheimlichen Pferdesachverstand
hätte.
Ja und natürlich haben dann
seine Freunde ihm auch alle
möglichen Annehmlichkeiten angeboten,
essen, trinken, alles frei, wollten
sich an den nächsten Tipps
beteiligen,
um dann halt eben auch von
dieser Glücksstrene zu profitieren
und wie es dann immer so
kommt und das ist dann auch
so der Vergleich zu den aktiven
Fongmanagers.
Die Fong sind eine Zeit lang
super gelaufen. Zum einen war
vielleicht der Marco, zum anderen
hatte der Fongmanager auch eine
Glücksstrene gehabt. gehabt, aber
jede Glucksträhne reißt irgendwann
ab. Und gerade bei den großen
und bekannten Phongs reißen die
Glucksträhnen auch mal wieder nach
und nach ab.
Und so viele, viele aktive
Phongs, Phong -Boutiquen, die lange,
lange gehypt wurden, die ich
auch noch aus meiner Bankzeit
oder aus den ersten Jahren gut
kenne und verfeucht habe,
merkt man jetzt, dass all
diese, mit der Größe, mit dem
Erfolg sind. langsam auch die
Glucksträhne wieder verlässt. Und so
war es dann auch, wie sagt
hier bei den Pferderinnen,
dass demjenigen die Glucksträhne
verlassen hat, als auch bei den
allermeisten aktiven Fonds. Und dann
ist das Rohrachel irgendwann
ruiniert.
Ja, und so konnten in diesem
Fall die Kumpels von diesem
tollen Pferdeflüsterer sehr nicht,
aber Pferdewetten sehen, dass dann
das Glück vorbei ist,
dass die Geld weg war und
die Glückströhne auf einmal beendet
war. Ja, und dann bedarf es
natürlich schon, eine gewisse
Selbstdisziplin, sag ich mal, zu
erkennen,
ob er Sofongmanager ist oder
auch in diesem Fall, wie
derjenige, der ein gutes Händchen
eine kurze Zeit gehabt hat, zu
erkennen, dass man vielleicht doch
kein gutes Händchen hat,
sondern dass es einfach nur
eine Glücksträhne gewesen ist. Ja
und im Formmanagement ist halt
eben das Gleichgewicht zwischen Glück
und Kennen oder Können. Kennen
kennt man zwar viel, aber
Können können zu wenige von
entscheidender Bedeutung und deswegen
solltest du als Anleger und
auch alle meine Kollegen und
Berater,
ich kenne einige und langsam
kippen die einen oder anderen,
aber auch noch sehr, sehr
wenige auch langsam um und
erkennen, dass sie doch nicht
so tolle,
hellseher oder Glücksstreden dauerhaft
haben können und dass man halt
eben die Anlageergebnisse von aktiven
Fonds mit einer ganz großen und
gesunden Maß an Skepsis immer
betrachten sollte.
Ja und deswegen setze ich und
wir bei uns halt eben auf
eine Systematik. Anlagestrategie und
halten das für die beste
Lösung. Denn wenn man einen
systematischen Prozess hat,
dann haben halt eben die
Anleger in diesem Prozess die
Gewissheit, dass sie uns
beispielsweise für die Beratung,
Betreuung und Umsetzung nicht dafür
bezahlen,
dass wir dann immer mal Glück
haben, sondern dass wir
Entscheidungen treffen, die auf Basis
von soliden Tieren kommen. belegen
und einer robusten Anlagephilosophie
getroffen wurden.
Das ist natürlich dann nicht so
dramatisch und so aufregend wie
so ein Tag an der Pferder
-Rennbahn und das ist auch nicht
so aufregend, dass wir permanent
jedes Quartal oder halb Jahr
oder jedes Jahr mit neuen
Geschichten und Stories kommen und
sagen,
jetzt haben wir wieder eine
neue Geschichte, aktuell beispielsweise
KI, das müssen wir alle auf
KI setzen. Das Ganze ist halt
eben nicht so toll. Die
Wahrscheinlichkeit,
dass Anleger eine erfolgreiche und
weniger stressfreie Investment -Erfahrung
haben, ist aber bei einer
robusten Anlagephilosophie, die
regelbasiert ist, sicherlich wesentlich
höher und deswegen bin und
bleibe ich ein Riesenfreund
davon.
Ja, und wenn du mal trotzdem
ins Casino gehen willst oder in
einen Besuch eines Pferderrennen
überlegst, das kannst du gerne
machen. Das habe ich ja schon
häufig erwähnt.
Das ist dann die sogenannte Las
Vegas -Ecke. Spiel macht halt eben
Spaß. Ob es jetzt mit Geld
spielen sein muss, weiß ich
nicht. Ob es Wetten sein muss,
weiß ich nicht.
Ich habe immer auch eine
Statistik gelesen, dass die
Deutschen, glaube ich, mehr in
Lotto investieren. 19 Sparpläne in
der Gesamtsumme, weiß ich da
auch. auch auf ihr großes Gluck
hoffen, was nicht kommt, anstatt
permanent diese Summe vielleicht
langfristig in einem Sparplan zu
investieren.
Kann man alles machen, aber man
sollte immer wissen, was man da
tut und wie viel man davon
tut und die Verhältnisse und
die Relation beibehalten. Also jetzt
mit dem größten Teil des Geldes
in Spiekersino zu gehen oder an
die Pferderrennbaren halte ich für
absoluten Bullshit,
wenn ich das mal so sagen
darf, wenn man da mal kleine
Beträge sieht. weil es eben
Spaß macht, wenn man sich ein
Limit setzt. Sorry Jungs, und
im Endeffekt weiß, ich gehe da
sowieso mit einer extrem hohen
Wahrscheinlichkeit mit Minus raus,
bzw. wir werden alles verlieren.
Es war aber ein schöner,
lustiger Tag, da kann man das
mal machen und ganz ehrlich
zugegeben, ich habe ja auch ein
Las Vegas Depot und ich habe
auch schon mal alle paar
Jahre,
wenn es sich dann ergab, so
letztes Jahr, was glaube ich
gewesen, im Endeffekt. da haben
wir eine Fahrradtour mit unserem
Kartenklub in Dänemark gemacht. Und
in dem Hotel war unten im
Keller ein sehr großes
Spiekersino.
Ja, und ich habe mir den
Spaß gemacht und habe dann halt
eben gesagt, OK, ich nehme mal
50 Euro mit und spiele dann
Rollette. Und wer ist das,
Blackjack 17 und 4 oder
was?
Das mache ich ganz gerne mal
tun. Ich habe aber ehrlich
gesagt, 2. Stunden eigentlich nur
zugeguckt, weil ich das einfach
interessant finde, wie Menschen sich
dort verhalten, wie viel Geld
einsetzen und habe dann irgendwann
auch mal zwischendurch meine 50
Euro dann verschossen.
Hab dann auch gesehen, dass da
einer war, der wo wirklich eine
absolute Gluckstreme hatte, also ich
war wirklich erstaunt, wie der
von einem Tisch zum anderen
ging und dann hier 50 Euro,
da 50 Euro, also der hat
ein dickes Bündel von. 50 und
Mitte, ich hatte mir nur einen
mitgenommen und den Rest im
Hotelzimmer im Safe eingeschlossen,
der sogenannte Selbstschutz, war
schon interessant zu sehen,
wie derjenige, wie ich so eine
Art Glucksträne hatte und dann
mit der Zeit der einen oder
andere oder das waren schon
zwei, drei, die dann wirklich
mit liefen und mitgesetzt haben,
was er gesetzt hatte. Ja, das
war der Held an dem Abend
und am zweiten Abend habe ich
mir Spaß gemacht, bin nochmal
hingegeben. hingegangen, habe allerdings
kein Geld mitgenommen, auch nur
eine viertelstunde,
20 Minuten kurz da gewesen, um
mal eben noch mal kurz zu
gucken, ob der Typ wieder da
ist und er war wieder da
und das Lustige war, ja, die
Pechsträhne war an diesem Tag
auch da,
die Glückssträhne war da vorher.
Diesmal hat er überall gesetzt,
gesetzt, gesetzt und das kam
nichts und er war auch nicht
mehr der Held und das lief
auch keiner mehr hinter ihm
her. Ja so viel zu diesem
ganzen Thema Glück oder Können.
Ich wünsche euch allen ein paar
schöne Fingstage und wir hören
uns dann wieder am Dienstag der
Matthias.